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Mitralis
show More to view fulltext, buy and share links for:Mitralis show Less to hide fulltext, buy and share links for: MitralisDie vorliegende Übersetzung gilt einer um 1200 verfassten Gesamtdarstellung der Liturgie. Der Autor Sicard (etwa 1150-1215) war in seiner Zeit ein bedeutender Bischof, Politiker, Historiker und Jurist. In jahrelanger Arbeit erforschte er die Riten nicht nur der römischen, sondern auch der regionalen und lokalen Kirchen. Er verarbeitete dafür die Fachliteratur besonders des 12. Jahrhunderts. Bei der Deutung von Herkunft und Sinngebung der einzelnen Formeln und Formen legt sich Sicard nicht auf eine einzige Theorie fest. Neben historischen Aspekten bietet er stets umfangreiche christologische Bezüge. Seine profunde Kenntnis der Bibel, gerade des Alten Testaments, hilft ihm dabei sichtlich. Auch die Perikopen bezieht er in seine Kommentierung ein. Im Zentrum seiner Betrachtung steht immer Christus als Herr der Kirche. Darum wählt er auch den ausgefallenen Titel ‚Mitralis’ (zu ergänzen ‚liber’): Christus ist der sichtbare Oberste Bischof in der Mitra. Seine wissenschaftliche Methode ist, wie in der damaligen Zeit üblich, die Allegorie. In neun Büchern werden geschildert: I das Kirchengebäude (einschließlich des künstlerischen Schmucks), II die Kleriker (Ordination und Tracht), III die Messe, IV das Offizium, V - VIII das Kirchenjahr (gegliedert nach den Festkreisen), IX Heiligenfeste. Mit seiner anspruchsvollen Darstellung möchte Sicard durch bessere Kenntnis der Materie zur Wertschätzung der Liturgie einladen. Er hat dabei ein einzigartiges literarisches Werk geschaffen.
Der zugrundeliegende Text dieses Bandes erschien 2008 in der Reihe Corpus Christianorum Continuatio Mediaeualis 228 Sicardi episcopi Cremonensis Mitralis de officiis, herausgegeben von Dr. Gábor Sarbak, Mitarbeiter der Akademie der Wissenschaften Budapest, und Lorenz Weinrich, ehem. Professor für mittelalterliche Geschichte an der Freien Universität Berlin. L. Weinrich hat u. a. zahlreiche Übersetzungen mittellateinischer Werke veröffentlicht. Die Ziffern am Seitenrand verweisen auf die entsprechenden Seiten der Edition.
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